Das Hörgerät ReSound ONE des dänischen Hörgeräte-Herstellers GN Hearing hatten wir hier bereits vorgestellt. Es bietet seinem Träger viele zusätzliche Vorteile durch smarte Vernetzung, Soundstreaming und App-Steuerung, und es besticht durch die beste Akku-Lösung des Marktes. Außerdem kann man es in Verbindung mit einem neuartigen Hörer nutzen – dem M&RIE-Hörer, der die Vorteile eines Im-Ohr-Hörgeräts mit denen einer Lösung, die hinter dem Ohr sitzt, verbindet. Die genannten Punkte machen ReSound ONE zu einem ganz besonderen Hörgerät. Doch das ist noch längst nicht alles. In diesem Beitrag stellen wir weitere entscheidende Punkte vor. Zudem gibt es das Spitzensystem jetzt in zusätzlichen Bauformen. Es kann somit von noch mehr Menschen genutzt werden.
ReSound ONE steht heute nicht nur in vier unterschiedlichen Leistungsklassen sowie in zahlreichen Farben zur Verfügung. Passend zum jeweiligen Hörverlust kann man es entweder mit dem M&RIE-Hörer oder mit vier anderen Hörern kombinieren. ReSound ONE ist somit für leichte bis schwere Hörverluste geeignet.
Seit wenigen Wochen gibt es das ReSound ONE nicht nur als Hörgerät mit ausgelagertem Hörer, sondern auch in drei sehr robusten und leicht zu bedienenden Hinter-dem-Ohr-Bauformen (HdO). So wie andere Modelle des ReSound ONE bieten auch diese enorme Vorteile. Drei davon nehmen wir hier genauer unter die Lupe:
All Access Direktionalität
Die Qualität herausragender Hörgeräte erweist sich vor allem in besonders anspruchsvollen Situationen. Zu diesen gehören Gespräche mit mehreren Personen. D. h. es gibt nicht nur einen Sprecher, sondern konkurrierende Stimmen und Geräusche. Es muss somit nicht nur möglich sein, denjenigen, dem ich zuhören will, aus dem störenden Schall herauszufiltern. Vielmehr muss ich auch in der Lage sein, meine Aufmerksamkeit jederzeit auf ein anderes Signal zu verlagern. Um dabei zu sein, muss ich mühelos zwischen all den Personen hin und her wechseln können – so, wie es mit intaktem Gehör möglich ist.
Hörgeräte lösen die Herausforderungen einer geräuschvollen Umgebung durch Richtmikrofone. Die richten sich auf jenen Sprecher aus, dem ich mich zuwende; alle störenden Geräusche hingegen werden ausgeblendet. – Doch genau darin besteht ein Problem: Wenn ich nicht wahrnehmen kann, was sonst noch um mich her geschieht, kann ich auch nicht entscheiden, wem ich im nächsten Moment zuhöre. Doch ReSound ONE löst dieses Problem mit der All Access Direktionalität. Sie stellt sicher, dass man nicht nur den Sprecher hört, auf den die Richtmikrofone ausgerichtet sind. Man hört auch, was sonst noch im Raum geschieht. Man hört also mehr als mit anderen Hörgeräten. Was stört und herausgefiltert werden muss, entscheidet jedoch nicht die Technik. Dieses Filtern wird vielmehr dem menschlichen Gehirn überlassen – so, wie es auch beim Hören ohne Technik Aufgabe des Gehirns ist.
Je nach Situation schaltet ReSound ONE in einen von drei möglichen Modi, und dem entsprechend arbeiten die Richtmikrofone. Das sichert in ruhiger Umgebung exzellente Klangqualität. Ist die Umgebung jedoch lauter, so fokussieren die Richtmikrofone auf jenen Bereich, der vor dem Hörgeräteträger liegt. Er kann somit den Schall in diesem Bereich besser wahrnehmen. Er fühlt sich aber dennoch nicht wie abgeschnitten vom Rest des Raumes. Das Verhältnis von interessierendem Signal und störendem Geräusch ist so deutlich besser als bei anderen Hörgeräten.
Ultra Focus
Es gibt extrem geräuschvolle Situationen, in denen selbst Menschen ohne Hörverlust an Grenzen stoßen. Für solche Momente hält ReSound ONE eine ganz besondere Lösung bereit – den Ultra Focus. Er muss vom Hörgeräteträger am Programmwahltaster oder in der ReSound Smart 3D App* aktiviert werden. Ist das erfolgt, spielen die Richtmikrofone von linkem und rechtem Hörgerät auf neue Art zusammen.
Wie zwei Taschenlampen, deren Lichtkegel nahezu vollständig übereinander liegen, decken die Richtmikrofone beider Hörgeräte den Bereich vor dem Hörgeräteträger ab. Die Mikrofone stehen also besonders eng. Das ermöglicht, in extrem lauter Umgebung einem Eins-zu-Eins-Gespräch immer noch folgen zu können. Doch selbst jetzt wird die Umgebung nicht vollständig ausgeblendet; sondern sie wird vorzugsweise von jenem Hörgerät erfasst, an dem die störenden Geräusche geringer sind. Außerdem werden nicht nur die Sprachfrequenzen von vorn, sondern auch die hohen und die niedrigen Frequenzen im Raum genutzt. Man gewinnt das Gefühl, selbst in schwierigsten Situationen immer noch gegensteuern zu können. Gegenüber der All Access Direktionalität kann sich das Verstehen von Sprache mit dem Ultra Focus nochmals um 30 Prozent verbessern.
Hands-Free-Funktion
Ein weiterer Vorteil, den ReSound ONE ab sofort bietet, ist die Hands-Free-Funktion: Mit ihr ist es jetzt möglich, Anrufe vom iOS-Mobilgerät entgegenzunehmen. Ob bei der Küchenarbeit oder beim Spazierengehen - ein Knopfdruck genügt, und schon kann man freihändig und in bester Qualität telefonieren. Das Mobilgerät muss dafür nicht einmal mehr in die Hand genommen werden. Video-Calls per Facetime sind ebenso möglich. Voraussetzung ist die Kopplung der Geräte mit einem kompatiblen** iPhone oder iPad sowie ein Update der Hörgeräte-Software.
* Die ReSound Smart 3D App gibt es kostenlos im Apple App-Store sowie bei Google Play
** Angaben zur Kompatibilität unter https://pro.resound.com/de-de/products/compatibility
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Gastbeitrag: Martin Schaarschmidt ist PR-Berater (DAPR) und Fachjournalist mit langjähriger Spezialisierung auf die Themen Hören, Hörtechnik und Hör-Rehabilitation (www.martin-schaarschmidt.de). Er betreibt ein PR-Büro in Berlin, in dem er zahlreiche Kunden der Hör-Branche betreut. Nebenbei schreibt er regelmäßig in seinem Blog www.die-hörgräte.de über das Hören mit und ohne Technik.